Pressemitteilung

Fahrraddemonstration zum Internationalen Frauentag 2021 - #GeballterFeminismus in Reinickendorf

Bei sonnigem Wetter veranstaltete der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Reinickendorf am 08.03.2021 eine Fahrraddemonstration zum Internationalen Frauentag. Vor dem Rathaus Reinickendorf trafen sich ca. 30 Personen mit ihren Fahrrädern, die unserer Einladung gefolgt waren und ihre Solidarität zum Ausdruck bringen wollten.

Eva Marie Plonske (MdA), Grüne Abgeordnete für Reinickendorf, betonte in ihrer Rede bei der Auftaktkundgebung: „Noch immer leisten Frauen pro Tag durchschnittlich 1,5 h mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt: Wenn es unbezahlte Arbeit ist, leisten Frauen den Hauptteil! Die typischen Frauenberufe sind deutlich schlechter bezahlt. Frauen verdienen im Schnitt fast 20% weniger als Männer in unserer Gesellschaft.

Egal ob Erzieherinnen, in der Kranken- oder Altenpflege, ob Hebamme, Kassiererin oder Reinigungskraft. Die Pandemie hat gezeigt, wie systemrelevant diese Frauenberufe sind. Doch bezahlt werden sie nicht entsprechend ihrer Bedeutung. Daher ist es wichtig: 50 % der Macht den Frauen. 50% des Geldes, der Ressourcen – aber auch der Zeit!“

Unter Beachtung der Abstandsregeln der Demonstrationszug durch die Ortsteile Wittenau, Tegel, Waidmannslust und Hermsdorf zu verschiedenen Einrichtungen im Bezirk, in denen hauptsächlich Frauen Gesundheits- und Pflegearbeit leisten. Nacheinander hielt der Demo-Zug beim Vivantes Humboldt-Klinikum, Domino World Club Tegel, Johanniter Stift und dem Medical Park.

Kreisvorsitzende Klara Schedlich appellierte vor dem Humboldt-Klinikum: „Frauen übernehmen immer noch mehr Care-Arbeit als Männer. Sowohl im privaten Bereich, als auch beruflich. Wobei sie im Beruf dafür auch noch schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen und Care-Berufe häufig niedrige Löhne haben, obwohl sie so wichtig sind. Das müssen wir ändern und endlich erkennen, dass von Gleichberechtigung alle profitieren!“

Auch Günes Keskin (ehem. Vorsitzende der Grünen Jugend Nord) und Merieme Benali hielten vor den Einrichtungen Reden, in denen sie auch die zunehmende Diskriminierung von Frauen in den Sozialen Medien und die zunehmende Hate Speech gegen Frauen kritisierten.

Die Abschlusskundgebung fand vor dem Caritas Dominikus Krankenhaus in Hermsdorf statt, wo Cherim Adelhoefer (wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Reinickendorf) auf die besonderen Belastungen von Frauen während der Corona-Pandemie hinwies, in der sie ungefragt zu den Hauptverantwortlichen für die Care-Arbeit und des Home Schooling wurden: "Seit vielen Generationen übernehmen Frauen ungefragt Pflegearbeit. Aber es gibt Hoffnung. Immer mehr jüngere und ältere Frauen hinterfragen diese festgeschriebene Rolle - wegen der fehlenden Wertschätzung oder sogar Geringschätzung dieser Berufe. Wir wollen die Care-Arbeit aufwerten und kämpfen für eine faire Entlohnung!"

Frauen sind zu 20% häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. In Deutschland ist es ein Steuervorteil, wenn Frauen Zuhause bleiben. In der Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie sehr unser gesellschaftliches Zusammenleben und unser wirtschaftlicher Wohlstand auf der Arbeit von Frauen beruhen.

Wir wollen Gleichberechtigung! In der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft!

Dazu haben wir insbesondere auf Bundesebene Vorschläge gemacht. Weitere Informationen finden sie hier:https://www.gruene-bundestag.de/themen/frauen/internationaler-frauentag-2021

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