Erster temporärer Radstreifen in Reinickendorf

Am Sa. 23.05.20 rief der Kreisverband B90 die Grünen zu einer Demonstration auf. Unter dem Motto: „Pop-Up-Radwege auch in Reinickendorf!“ versammelten sich zahlreiche Radfahrer*innen und Interessierte in der Berliner Straße in Tegel. Sie forderten mehr Platz auf den Straßen für Radfahrer*innen und nahmen das Angebot wahr, sich über den aktuellen Trend für mehr Sicherheit und Gesundheit in Folge der Abstandsregeln zu informieren.

Von der Polizei wurden die rechte und die mittlere Fahrbahn im Bereich der Demonstration für den fließenden Verkehr gesperrt, so dass dort unter Einhaltung der zur Zeit geltenden Abstandsregeln die Demonstration stattfinden konnte. Auf dem mittleren Fahrstreifen wurde ein temporärer Radstreifen ausgelegt und mit Pollern gesichert. Anhand dieses Radstreifens zeigten die Demonstrant*innen, wie ein zukünftiges nachhaltiges und fahrradfreundliches Mobilitätskonzept aussehen sollte.

Die Versammlung wurde von zahlreichen Verbänden und deren Aktiven unterstützt – der ADFC, Changing Cities, das Netzwerk fahrradfreundliches Reinickendorf, der VCD Nordost sowie die Bürgerinitiative Waldseeviertel und die Bürgerinitiative Zabel-Krüger-Damm hatten zur Teilnahme an der Aktion aufgerufen.

In seiner Begrüßungsrede betonte der Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Mathias Adelhoefer, dass nicht nur die Reinickendorfer Radfahrer*innen das Aussitzen der Bezirksverwaltung satt hätten, sondern auch alle, die gerne auf das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel umsteigen würden, es aber aus Sorge um die eigene Gesundheit unterlassen.

Die Reinickendorfer Abgeordnete Eva Marie Plonske wies in ihrer Rede darauf hin, dass die Verkehrssenatorin Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen) mit der Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes vor zwei Jahren und der Veröffentlichung der Regelpläne des Senats zur Einrichtung temporärer Radstreifen bereits vor Wochen die Grundlagen für eine faire Aufteilung des Straßenraums gelegt hat und forderte die Umsetzung dieser Pläne auch in Reinickendorf. „Wir haben die Nase gestrichen voll von den Scheinargumenten gegen mehr Rechte für Radfahrer*innen aus dem Hause der Bezirksstadträtin“, brachte es der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Reinickendorf, Andreas Rietz auf den Punkt.

Der verkehrspolitische Sprecher der BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Reinickendorf, Jens Augner, erinnerte daran, dass es angesichts der Blockade von Anträgen für eine bessere Radverkehrsinfrastruktur seitens der CDU und AfD, aber bisweilen auch der SPD und FDP nur mit mehr Druck der Zivilgesellschaft auf die politisch Verantwortlichen möglich sei, einen verkehrspolitischen Wandel in Reinickendorf zu bewirken. Mit dieser Demonstration zeigten die zahlreichen Teilnehmenden, dass das Bezirksamt die Blockadehaltung gegenüber temporären Fahrradspuren aufgeben muss, damit alle an dieser gesunden Form der Mobilität teilhaben können – egal welchen Alters und egal ob mit dem Dreirad, Lastenfahrrad oder Fahrrad mit Kinderanhänger!

Vielen Dank für eure Teilnahme!

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